August 12 2019

Die wilden Ecken

Ich bin ein Entdecker!  In meinem neuen Reich gibt es jede Menge wilde Ecken.  Nero sagt, die Leibeigenen finden einen aufgeräumten Garten weder schön noch interessant und erst recht nicht natürlich.  Gut für mich, denn so gibt es jede Menge Wildnis zu erobern  😀

In dem hohen Gras war irgendwo eine Maus… gefunden habe ich sie aber nicht.

Eigentlich hatte ich gedacht, die Olle sieht mich da im Gebüsch nicht… aber irgendwie sieht und merkt die immer ALLES.

Auch wenn ich mich heimlich fortzuschleichen versuche… zack, erwischt!

Nero sagt, auf mich passt die Olle besonders auf, weil ich ja noch nicht viel weiß und mir nicht wehtun soll. Pfffft… so eine Spaßbremse!  Mit Erlaubnis der Ollen darf ich aber auch mal ins Nachbarreich rübersehen.  Ganz schön viel Platz da hinterm Zaun, welchem Hund mag das alles gehören?

Es gibt wirklich viel zu erschnuppern – aber hier darf ich auch nur hin, wenn die Olle dabei ist, „hinterm Wall“ nennt Nero das, warum auch immer.

So ein Stöckchen hätte ich gern mitgenommen… war aber leider noch ein wenig groß für mich.  Ich merke es mir für später, wenn ich ein wenig gewachsen bin  🙂

Und dann gibt es noch den verwilderten Ex-Gemüsegarten.  Da darf ich alleine rumstöbern, wenn ich aufpasse, wo ich hintappse.

Besonders viel Spaß macht mir das Mäusebuddeln im alten Garten.  Da gibt es jede Menge von den kleinen Viechern, irgendwann erwische ich bestimmt mal eine!

Bisher hatte ich damit kein Glück – und so ganz genau weiß ich auch nicht, was ich damit anfangen soll, wenn ich eine erwische. Nero sagt, die kann man mit einem Happs fressen, aber der will mich bestimmt nur veräppeln.

So genug für heute – bis bald!

Wuff, der Joschi

August 11 2019

Hundeschule – Lektion 3

Heute:

Vom Hund für den Hund - Lektion 3:
P o s i e r e n  
(Viel Keks für wenig Mühe)

Hör zu, Zwerg!   Selbst Du hast inzwischen sicher schon gemerkt, dass die Olle oft diesen großen schwarzen Kasten mitnimmt, wenn wir auf die Wiese gehen.  Das ist ihr Knippsdings, damit macht sie Pfotos von uns.  Meistens ist sie zufrieden uns einfach so zu knippsdingsen, aber manchmal, da möchte sie ein spezielles Pfoto machen. Wenn wir da mitspielen, bezahlt sie uns dafür.

Zum Beispiel vor ein paar Jahren in der Heide – ich war noch viel jünger:

Die Olle meinte, ich würde in dem blühenden Kraut so toll aussehen…  Und nur weil ich ein paar Minuten ruhig da rumlag gab es… na? Was wohl?  Genau!  KEKSE!  😀

Noch besser ist es, wenn sie ein Bild mit Gedöns machen will.  Beispielsweise irgendwann mal zu „Ostern“:

Da wollte die Olle ein Gruppenpfoto von Murphy und mir mitsamt so’nem Gedöns von Plüschis und Eiern – wozu das gut sein sollte, weiß ich bis heute nicht.  Aaaaber:  Für dieses Pfoto wurden wir beide richtig gut bezahlt.  Bis das endlich so aussah, wie die Olle es wollte, haben wir eine Tube Leberwurst und jeder bestimmt zwei Handvoll Kekse verspeist.

Im Moment knippstdingst sie dich ja noch einfach so – weil Du noch kein fertiger Hund bist und ja noch nicht viel weißt.  Es reicht ihr ja schon, wenn du mal einen Moment stillsitzt.

Ja, gelohnt hat sich das heute nicht wirklich, es gab nur einen winzigen Keks.  Aber im Grunde sind wir ja auch nur für einen Augenblick dicht beieinander gewesen und haben geglotzt. Das war noch kein wirkliches „Posieren“,  das kommt noch, wenn Du wenigstens erstmal die einfachen Kommandos Bitten der Ollen begriffen hast.

Merke Dir also:  Wenn die Olle ein spezielles Foto machen will, wo du entweder etwas besonderes machen (und wenn es nur liegenbleiben und nett gucken ist!) oder womöglich sogar mit Gegenständen posieren sollst – das muss sie bezahlen! Je aufwändiger, desto teurer.  Der Trick ist, sich dumm zu stellen und sie möglichst lange hinzuhalten, aber nicht so lange, dass sie aufgibt.  Kapiert?

So, dann achte drauf und vergiss nie, die Bezahlung zu fordern.  Nicht dass hier noch komische Sitten einreißen!

Wuff, der Nero

August 10 2019

Gut Ding braucht Weile

Es wird ja immer wieder von „zusammenraufen“ gesprochen – aber es geht auch anders.  Stück für Stück sind Joschi und Nero im Laufe der vergangenen Woche näher zusammengerückt.

Während Nero zunächst zwar stets bereit war, „seinen“ Kleinen zu schützen, bestand er dennoch auf ein gewisses Maß an Distanz und „Vertraulichkeiten“ waren tabu.  Ob nun beim gemeinsamen Grasen…

oder der morgendlichen Wiesenkontrolle – immer schön Abstand halten!

Er war nie grantig zu Joschi, aber er sorgte stets für einen gewissen körperlichen Abstand.  Wenn es zu eng wurde, entzog er sich der Situation einfach. Joschi war zwar sehr um Körperkontakt bemüht, aber zunächst erfolglos.

Mit der Zeit hat es Nero aber dann nicht mehr gestört, wenn Joschi ihm kurz dicht auf den Pelz rückte, während er beschäftigt war:

Schließlich durfte Joschi noch enger aufrücken, z.B. bei der Zaunpatrouille.

Kurze Zeit später erlaubte er Joschi den sehnlichst gewünschten Körperkontakt:

Noch ein bisschen enger:

Gestern konnte sich Nero dann auf ein erstes Zerrspiel einlassen und jetzt duldet er auch vorsichtige Zärtlichkeiten:

Ich bin so stolz auf meinen alten Mann 🙂  Für eine einzige Woche des Zusammenlebens haben die zwei es schon weit gebracht miteinander. Ich denke, für so einen alten Rüden ist es keine Selbstverständlichkeit, noch so geduldig und sanft mit einem Junghund umzugehen, der naturgemäß wirklich manchmal eine echte Nervensäge sein kann (allerdings kann sich Joschi auch gut zurücknehmen, wenn es sein muss).

So denn… lasst es euch gut gehen!